Allgemein, Kunst, Utopie, Zero

Ins Gelingen verliebt

Liebe Frau Blog,

im Jahr 2014 hatte ich die Gelegenheit für die Ausstellung ZERO: Countdown to Tomorrow, 1950s–60s im New Yorker Guggenheim Museum einen Beitrag für den begleitenden Katalog zu verfassen. Ich entschied mich für das Thema „Utopie“, das ich im Umfeld der ZERO-Bewegung exemplarisch untersuchte. Als Angehöriger der Enkelgeneration interessiere ich mich seit meinen Jugendtagen dafür, auf welche Weise Menschen mit ihren existenziellen Erfahrungen im Kontext des Zweiten Weltkriegs umgegangen sind. Mit welcher Haltung haben sie weitergelebt und wie übertrug sich diese auf ihre Arbeit? Der sich in Texten, Werken oder Werkkonzepten offenbarende Optimismus vieler ZERO-Künstler hat mir sofort gefallen, und in Ernst Blochs Opus magnum „Das Prinzip Hoffnung“ habe ich erhellende Gedanken dazu gefunden. Unsere Gegenwart scheint von der Angst und nicht der Hoffnung dominiert, doch jeder kann in seinem Lebensbereich dazu beitragen, dass der Blick und der Atem wieder weit werden, denn es gibt viel zu verlieren. Wahrscheinlich liegt hier die Ursache der Angst. Wenn man bis auf das bloße Leben bereits alles verloren hatte, verschiebt sich die Perspektive von der Vergangenheit und der Gegenwart in Richtung Zukunft.

Ich würde mich freuen, so Sie meinen Gedanken durch die Lektüre meines Essays „Ins Gelingen verliebt: Utopia ZERO“ weiterhin folgen würden, bevor das nächste Update Ihren Code erfrischt.

Ihr Dirk Pörschmann

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