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Stephan Balkenhol: Skulpturen und Bilder zum Tod

Liebe Frau Blog,

im letzten Jahr hatte ich die große Freude, einen Text zu den Skulpturen von Stephan Balkenhol schreiben zu können, der im Katalog zur Ausstellung Deadline erschien. Das Museum für Sepulkralkultur war der perfekte Ort, um die Arbeiten zu präsentieren, die Balkenhol im Kontext unserer Endlichkeit geschaffen hat. Aus rechtlichen Gründen darf ich Ihnen die Abbildungen hier nicht präsentieren, aber den Katalog gibt es ja immer noch zu erwerben: www.sepulkralmuseum.de

Viel Freude beim Lesen!
Ihr Dirk Pörschmann

I. Totentanz

Der Tanz mit dem Tod ist ein unvorstellbarer Vorgang, und gerade deshalb haben Menschen dieses Bildmotiv erfinden müssen. Seit der Zeit, als sich das Mittelalter langsam zur Neuzeit wendete, ist der Totentanz zum Sinnbild des Sterbens im Leben geworden: „Media vita in morte sumus“ (Mitten im Leben sind wir im Tod) wussten unsere Vorfahren sicherlich schon vor diesem, dem 8. Jahrhundert zugeschriebenen Aphorismus. In der Bilderfindung des Totentanzes tanzten zuerst Tote mit Toten auf mitternächtlichen Friedhöfen. Die schönste Adaption dieser Phantasie haben uns wohl Walt Disney und sein Team vor genau neunzig Jahren hinterlassen: „The Skeleton Dance“ ist ein zeitlos unterhaltsamer Animationsfilm als erster Beitrag in der Reihe „Silly Symphony“ (1929–1939).

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